Am letzten Spieltag der Hinrunde setzte es für die Bozic Knights die zweite Heimniederlage im bisherigen Saisonverlauf. Beim 82:80 gegen Bochum liefern die Ritter ihre bislang schlechteste Saisonleistung ab. Erst in den letzten Spielminuten finden die Korbjäger zu ihrem Spiel und kommen nochmal zurück. In der Tabelle verbleiben die Knights auf Platz fünf, da einige direkte Konkurrenten gegen tieferstehende Mannschaften Federn lassen müssen.
Es gibt keine leichten Spiele mehr. Wohl kaum ein Spieltag verkörpert diese Aussage so sehr, wie der 17. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Neben den Knights mussten sich auch mit Bayreuth (gegen Paderborn) und Giessen (gegen Vechta) zwei Playoff ambitionierte Teams gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenregion geschlagen geben. Tabellenführer Jena gewann erst mit dem letzten Wurf gegen den Tabellenletzten Artland Dragons. Im Schwabenland überwiegt die Enttäuschung. „Das Momentum spricht gerade gegen uns. Wir sind mit den Leistungen der letzten Wochen nicht zufrieden, auch wenn die Ergebnisse bislang gepasst haben. Das Spiel in Bayreuth war sehr ärgerlich, aber zuhause gegen Bochum zu verlieren darf uns nicht passieren. Das werden wir jetzt ausgleichen müssen. Gut, dass es dafür gleich zwei Gelegenheiten gibt, bei denen wir nichts zu verlieren haben,“ so Knights Sportchef Chris Schmidt. Die Ritter verschliefen direkt den Start ins Spiel. Ohne die notwendige Überzeugung und Energie auftretend, hatte die Verteidigung der Bozic Knights vor allem Probleme damit, Bochums Neuzugang Keith Williams unter Kontrolle zu bringen. Der erst vor zwei Wochen nach Bochum gekommene US-Amerikaner zeigte sich für 13 der ersten 23 Bochumer Punkte verantwortlich (23:22). Auch im zweiten Abschnitt wurde es kaum besser. Topscorer Michael Flowers und Mike Miller wurden gut kontrolliert und agierten unkonzentriert. Beide fanden nicht in ihr Spiel. Einzig Jonas Niedermanner wehrte sich erfolgreich. Es war der Bochumer Freiwurfschwäche (7:15) zu verdanken, dass es in die Halbzeitpause mit einem Unentschieden ging (39:39). Doch wer dachte es könne kaum so schlecht weitergehen, der sah sich früh getäuscht. Während sich auf Kirchheimer Seite die Unkonzentriertheiten eher noch erhöhten, war Bochum nun vollends im Spiel angekommen und zog das Tempo an. Punkt für Punkt erhöhten die Gäste ihren Vorsprung und lagen zum Viertelwechsel mit 62:47 in Führung. Diese erhöhte sich im 4.Viertel auf 18 Zähler. Doch plötzlich wendete sich das Spielgeschehen. Knights Coach Perovic stellte um und spielte ohne echten Center. Die Verteidigung ging nun aggressiv zu Werke und offensiv übernahm Miller. Immer wieder zog der US Guard dynamisch zum Korb. Der Vorsprung schmolz dahin und bei noch zwei Minuten zu spielen waren die Kirchheimer plötzlich auf eine Possession dran. Die Defensive hielt mehrmals und eröffnete den Schwaben die Möglichkeit die Führung zu übernehmen, jedoch trafen die Ritter überhastete Entscheidungen. Anstatt weiter aggressiv zum Korb zu gehen versuchten es die Knights nun aus der Distanz und schossen gleich mehrere Fahrkarten hintereinander. Bochum erholte sich und zog wieder mit sechs Punkten davon bei noch einer Minute zu spielen. Ein Dreier von Kayne Henry und Punkte von Mike Flowers sorgten sieben Sekunden vor Schluss für den Ausgleich. Genug Zeit um Bochums Guard Niklas Geske per Buzzer Beater den Wurf zum Sieg zu ermöglichen. „Heute hat sehr wenig gepasst. Wir haben über 35 Minuten eines der schlechtesten Spiele der letzten drei Jahre abgeliefert. Ballverluste, verpasste Dunks und Layups, schlechte Entscheidungen. Es spricht für uns und zeigt auch unser Potenzial, das wir trotzdem am Schluss das Spiel fast noch gewonnen haben, aber wenn wir eins aus dem Spiel mitnehmen können, dann das wir uns solche Phasen nicht erlauben dürfen. Gegen niemanden. Insgesamt müssen wir uns deutlich steigern. Das ist am Samstag nochmals sehr klar geworden,“ so Schmidt. Die Mannschaften der 2. Liga sind in der Tabelle eng zusammengerückt. Die Bozic Knights bleiben auf Tabellenplatz fünf, punktgleich mit drei weiteren Mannschaften und nur zwei Punkte vor Platz neun und zehn. Es bleibt also unglaublich spannend. Nun warten die Duelle mit dem Tabellenersten aus Jena und dem Tabellenzweiten aus Trier auf Flowers und Co., bevor am 3.2. das Eventspiel in der EWS Arena in Göppingen gegen die Artland Dragons auf dem Programm steht.
Foto: Nina Sander / Kirchheim Knights
Es spielten: Ward (7 Punkte, 5 Assists), Flowers (18, 6 Rebounds, 6 AS), Dorn (5), Niedermanner (7), Henry (10), Failenschmid (0), Miller (20, 9 RB), Muszynski (10, 7 RB), Bulajic (0), Pickett (3, 6 RB)